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Professur für Standorts-
und Vegetationskunde/
Chair of Site Classification and
Vegetation Science
Tennenbacherstr. 4
D 79085 Freiburg

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Fax  +49-(0)761/203 3781

 

 

Entwicklung der Vegetation auf Sturmwurfflächen des Jahres 1990 in Abhängigkeit vom Standort in verschiedenen Regionen Baden- Württembergs und in Abhängigkeit von der Bewirtschaftung auf sauren Standorten im Odenwald

Zusammenfassung

Situation:

Wälder in vielen Teilen Mittel-, Nord- und Westeuropas waren von den verheerenden Sturmereignissen „Vivian“ und „Wiebke“ und ihren Vorläuferorkanen im Spätwinter 1990 betroffen. Diese Orkane hatten die bis dahin schwerwiegendsten Schäden in mitteleuropäischen Wäldern angerichtet. Neue Konzepte zur Wiederbewaldung wurden auf Grund der Dimension der Sturmereignisse und der Größe und Anzahl der betroffenen Gebiete notwendig.

Abhängigkeit vom Standort:

69 Flächen in 21 über ganz Baden-Württemberg verteilten Waldbeständen, die vom Sturmwurf 1990 („Vivian“ und „Wiebke“) betroffen waren, wurden als Dauerflächen markiert. Vergleichende Vegetationsaufnahmen wurden durchgeführt. Die Dauerflächen liegen auf sauren, „mittleren“ und basenreichen Böden und befinden sich alle in Sukzession. Auf einigen Flächen wurde das Sturmholz nicht geräumt. Sowohl in Bannwäldern (Waldschutzgebiete) als auch in Wirtschaftswäldern
befinden sich Dauerflächen. Hierbei sind alle Wuchsgebiete außer „Odenwald“ und „Oberrheinisches Tiefland“ berücksichtigt. Die Vorbestände der vom Sturm geworfenen Waldbestände waren von Fichte dominiert. Die Individuenzahl und Anzahl an Baumarten, die typisch für frühe Sukzessionsstadien sind, ist in vom Sturmholz geräumten Beständen höher als in solchen mit belassenem Sturmholz. Im Vergleich von sauren, „mittleren“ und basenreichen Böden zeigt sich der mit höherem pH-Wert ansteigende Artenreichtum und die rascher ablaufende Vegetationsdynamik. Saure Standorte, die der Sukzession überlassen wurden, sind artenarm und erneut von der Fichte dominiert.

Abhängigkeit von der Bewirtschaftung:

 Die Folgen unterschiedlicher waldbaulicher Behandlung von durch Sturmwurf betroffenen Beständen durch verschiedene Waldeigentümer werden mittels Vegetationsaufnahmen und leitfadengestützten Experteninterviews analysiert. Alle Untersuchungsflächen liegen in der gleichen Standortseinheit (Traubeneichen52 Projekte Arbeitsbereich Vegetationskunde Buchenwald auf mäßig frischem Sand) auf Buntsandstein-Rücken und –Oberhängen im Südwestlichen Buntsandstein- Odenwald und Kleinen Odenwald. Diese Region war von den Sturmereignissen 1990 stark betroffen. Die potenziell natürliche Vegetation ist der Hainsimsen- Buchenwald (Luzulo-Fagetum), dem stellenweise Traubeneiche beigemischt ist. Unterschiedliche Vorbestände und Behandlungsvarianten führten zu mehr oder weniger naturnahen bzw. naturfernen Zuständen. Die Untersuchungsflächen liegen im Wirtschaftswald und sind repräsentativ für das Spektrum der Wiederbewaldungsmaßnahmen in einem von Sturmwürfen stark betroffenen Gebiet mit heterogener Besitzstruktur. Flächen im Staats-, Gemeinde-, Kirchen- und Privatwald wurden untersucht. Privater und öffentlicher Waldbesitz unterscheiden sich in ihrer Bevorzugung bestimmter Baumarten und Behandlungsvarianten auf Grund unterschiedlicher ökonomischer und ökologischer Interessenslage.
 
Projektbearbeitung:   Georg Ilgenfritz
Projektbetreuung:   Prof. Dr. A. Reif
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