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Professur für Standorts-
und Vegetationskunde/
Chair of Site Classification and
Vegetation Science
Tennenbacherstr. 4
D 79085 Freiburg

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Fax  +49-(0)761/203 3781

 

 

Zur Entstehungsgeschichte und heutigem Zustand der Sumpfwälder („Missen“) im Nordschwarzwald

Zusammenfassung

Missen sind saure, oligotrophe, bewaldete Niedermoore. Im Nordschwarzwald nehmen diese Standorte annähernd 5 % der Waldfläche ein. Über die Entstehung der Missen gibt es konträre Hypothesen. Einerseits könnten die Missen durch devastierende Nutzungsformen (Rodung, Waldweide, Streunutzung) entstanden sein und die Vernässung ist damit ein Produkt anthropogener Einwirkungen. Andererseits ist es denkbar, dass es sich bei den Missen um natürliche Versumpfungsmoore handelt. Im Zuge der forstlichen Wiederaufbaumaßnahmen im frühen 19. Jahrhundert wurde der überwiegende Teil der Missen durch Grabenziehung entwässert. Die ursprünglich wohl von Tannen (Abies alba) und Kiefern (Pinus sylvestris und Pinus mugo agg.) dominierten Wälder sind häufig in Fichtenbestände (Picea abies) umgewandelt. Naturschutzfachlich kommt den Missen eine große Bedeutung zu, da viele gefährdete Arten  mit borealem Verbreitungsschwerpunkt hier optimale Lebensbedingungen vorfinden (z.B. Auerhuhn (Tetrao urogallus), Dreizehenspecht (Picoides tridactylus) und Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), sowie  Pflanzenarten der Oxycocco-Sphagnetea und Vaccinio-Piceetea).

Im Rahmen der Dissertation sollen folgende Fragen beantwortet werden:

  1.  Sind die Missen durch natürliche Prozesse entstanden?
  2. Wie lassen sich die heutigen Missen definieren und typisieren?
  3. Welchen Nutzungen unterlagen die Missen und wie wirken sich diese auf das heutige Vegetationsbild aus?
  4. Wie wirken sich Entwässerungen aus und wie sind diese zu bewerten?
  5. Welche Auswirkungen hat die zunehmende Verdrängung der Tanne und Kiefer durch die Fichte?
  6. Wie sind die Missen naturschutzfachlich zu bewerten?
  7. Welche Zukunftsoptionen hinsichtlich der Bewirtschaftung sind für die Missen denkbar und wie sind diese zu bewerten?
 
Laufzeit: 4/04-3/07
Finanzierung: DFG GRK 692 „Gegenwartbezogene Landschaftgenese“ 
Projektbearbeitung: Florian Straub
Projektbetreuung: Prof. Dr. A. Reif
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