Zur Entstehungsgeschichte und heutigem Zustand der Sumpfwälder („Missen“) im Nordschwarzwald
Zusammenfassung | |
Missen sind saure, oligotrophe, bewaldete Niedermoore. Im Nordschwarzwald nehmen diese Standorte annähernd 5 % der Waldfläche ein. Über die Entstehung der Missen gibt es konträre Hypothesen. Einerseits könnten die Missen durch devastierende Nutzungsformen (Rodung, Waldweide, Streunutzung) entstanden sein und die Vernässung ist damit ein Produkt anthropogener Einwirkungen. Andererseits ist es denkbar, dass es sich bei den Missen um natürliche Versumpfungsmoore handelt. Im Zuge der forstlichen Wiederaufbaumaßnahmen im frühen 19. Jahrhundert wurde der überwiegende Teil der Missen durch Grabenziehung entwässert. Die ursprünglich wohl von Tannen (Abies alba) und Kiefern (Pinus sylvestris und Pinus mugo agg.) dominierten Wälder sind häufig in Fichtenbestände (Picea abies) umgewandelt. Naturschutzfachlich kommt den Missen eine große Bedeutung zu, da viele gefährdete Arten mit borealem Verbreitungsschwerpunkt hier optimale Lebensbedingungen vorfinden (z.B. Auerhuhn (Tetrao urogallus), Dreizehenspecht (Picoides tridactylus) und Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), sowie Pflanzenarten der Oxycocco-Sphagnetea und Vaccinio-Piceetea). Im Rahmen der Dissertation sollen folgende Fragen beantwortet werden:
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Laufzeit: | 4/04-3/07 |
Finanzierung: | DFG GRK 692 „Gegenwartbezogene Landschaftgenese“ |
Projektbearbeitung: | Florian Straub |
Projektbetreuung: | Prof. Dr. A. Reif |
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abgelegt unter:
abgeschlossen,
Vegetation